Campus Steilshoop

Die DASL-Landesgruppe Nord und die Hamburgische Architektenkammer laden zum Architekturquartett ein.

Das Quartett bilden vier renommierte Persönlichkeiten, die unter Moderation der Journalistin Sabine Rheinhold ein Projekt aus ihren jeweils unterschiedlichen (fachlichen) Perspektiven beleuchten und diskutieren. Dabei stehen nicht nur Fragen zum städtebaulich-landschaftsplanerischen und architektonischen Konzept im Mittelpunkt sondern auch die Einfügung in den Stadtteil, Aspekte der Klimaanpassung und des Klimaschutzes, der Nachhaltigkeit und nicht zuletzt der Lebensqualität und Alltagstauglichkeit.

Die Siedlung Steilshoop wurde im Wesentlichen zwischen 1969 und 1975 errichtet. Ursprünglich galt sie als vorbildlich für ihre soziale und infrastrukturelle Ausstattung.

Eine große Gemeinschaftsschule für mehrere Tausend Schüler:innen wurde errichtet, die eine Reihe schulbauintegrierter Angebote umfasste. Darunter einen Theatersaal und ein Haus der Jugend.

Der Stadtteil war ab Mitte der 1980er Jahre mit Segregationsprozessen konfrontiert, so dass Abwanderungen wirtschaftlich stärkerer Haushalte zu einer Schwächung des Stadtteils beitrugen. Zeitweise standen bis zu 400 Wohnungen leer. Immer weniger Bewohnerinnen und Bewohner konnten sich mit ihrem Wohngebiet identifizieren. Es traten unter anderem Imageprobleme auf. Auch Funktions- und Substanzschwächen führten zur Festlegung eines förmlichen Sanierungsgebiets (1991-2000). Es schlossen sich ab 2007 bis 2021 verschiedene Hamburger und Bund-Länder-Programme der Städtebauförderung an.

Der Schulkomplex hatte zunehmend Nachfrage- bzw. Akzeptanzprobleme und zudem baulichen Modernisierungsbedarf.

Das neu gegründete öffentliche Unternehmen Schulbau Hamburg lobte 2013 einen nichtoffenen, hochbaulichen Realisierungswettbewerb für maximal 15 Teilnehmerteams mit einem vorgeschalteten öffentlichen Bewerbungsverfahren aus. In Verhandlungen und Abstimmungen konnte erreicht werden, dass im Campus Steilshoop auch eine Reihe sozialraumorientierter und schulbauintegrierter Nutzungen integriert und finanziert werden konnte, darunter mit erheblichen Mitteln der Städtebauförderung und der Hamburger Bürgerschaft.

Der Campus Steilshoop ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung und Qualifizierung des Stadtteils. Auf dem Grundstück sind neue schulische und nachbarschaftliche Nutzungen mit der bestehenden Kindertagesstätte sowie der Sporthalle räumlich zusammengebracht und als Ort der Begegnung und des Austausches konzipiert. Die Integration von Stadtteilräumen, Produktionsküche, Beratungs- und Trägerangeboten und die städtebauliche Komposition in Verlängerung der „Spiegelachse“ des Stadtteils als Campus und Bindeglied zum Bramfelder See tragen dazu bei, dass dieser Ort mehr ist als eine Schule und für mehr Bevölkerungsgruppen als Schüler:innen und deren Angehörige.

Im Spätsommer 2019 hat der Campus Steilshoop seinen Betrieb aufgenommen. Er umfasst auf insgesamt 12.800 Quadratmetern die Neubauten einer Stadtteilschule in Langform, d. h. einer Stadtteilschule mit einer Grundschulabteilung, sowie eines Quartierszentrums mit sozialen, kulturellen und weiteren Bildungseinrichtungen. Hierzu zählen ein Haus der Jugend, eine Elternschule und der Verein Nordlicht e. V., eine Stadtteilbibliothek, der Kultur- und Stadtteilverein A.G.D.A.Z., die Volkshochschule und die Alraune gGmbH.

SBH | Schulbau Hamburg als städtischer Realisierungsträger hat den Campus auf der Grundlage des Wettbewerbssiegerentwurfes des Büros Hascher-Jehle aus Berlin (2013) mit dem Generalunternehmer Otto Wulff GmbH errichtet.

Andrea Soyka, Moderation und Konzeptarbeit für die Campuslösung, Geschäftsführung steg Hamburg

Uta Winterhager,  freie Autorin und Architekturkritikerin, Bonn

Darius Reznek , Landschaftsplaner, Karres en Brands, Hilversum Netherlands

Fatma Sentürk, Leitung der Bücherhalle Steilshoop als schulbauintegriertem Campus-Bestandteil, Hamburg

Moderation:
Sabine Rheinhold, Journalistin